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Eigenstrom - Minimierung des wirtschaftlichen Risikos für KMUs
30.08.13 10:15 | Artikel: 955894 | News-Artikel (Red)Wenn man durstig ist, dann investiert man in ein Getränk. Wenn man Wärme braucht in eine Heizung. Wenn man elektrische Energie braucht investiert man in? - Es ist die Frage nach der Ursache und der Wirkung. Bei Investitionen in erneuerbare Energie stehen leider sehr häufig die Wirkung im Vordergrund und der Markt als Ursache. Doch braucht der Markt wirklich weitere Erzeugungsanlagen? Brauchen wir mehr Strom? Eigentlich nein, denn gerade in Deutschland haben wir eigentlich genügend Strom. Ein Mangel an etwas führt zu Handeln, legitimiert Investitionen und sichert diese ab. Ohne Mangel gibt es nur Veränderung mit der Brechstange.
Dank des starken Zubaus bei den Dickschiffen der thermischen Kraftwerke in den 2000er Jahren, wird die Abschaltung der Atomkraftwerke mehr als ausreichend kompensiert. Der Durst des abstrakten Marktes nach Strom ist gestillt - die Wohnungen beheizt. Ein Mangel existiert dennoch - nicht im Markt - sondern in vielen Haushalten und vor allem Gewerbebetrieben. Das wirtschaftliche Risiko, welches hinter dem Bezug von elektrischer Energie verbirgt, kann an die Substanz gehen; ein Vorgang, der nicht von Dauer sein darf ohne Existenzen zu gefährden.
Der Lastgang, wie er durch regelmäßiges Ablesen der Verbrauchswerte erhoben wird (zum Beispiel durch Smart Meter bei der registrierenden Leistungsmessung), stellt zunächst die Grundlage des Risikos da. Die Handlungsoption auf den Stromverbrauch zu verzichten dürfte bei kaum einem Unternehmen vorhanden sein. Ferner gehört es nicht zur Aufgabe des Geschäftes direkt in die Daten zu schauen, die zum Beispiel zur Abrechnung mit dem Netzbetreiber ausgetauscht werden. Wer spricht schon fließend MSCONS ?
Im Rahmen des Energie-Datenmanagements (EDM) werden von Energieberatern nun Handlungsalternativen entwickelt. Das Ziel soll es sein, die Abhängigkeit vom Markt zu minimieren. Es soll nachhaltig eine stabilere Kostenstruktur geschaffen werden, die planbar und verlässlich ist.
Eine Möglichkeit ist die Errichtung einer Erzeugungsanlage für elektrischen Strom. An vielen Orten ist eine PV-Anlage das Mittel der Wahl.
Wird die Erzeugung aus der PV-Anlage isoliert betrachtet, so wird zunächst das wirtschaftliche Risiko und die Abhängigkeit vom Marktgeschehen verdoppelt. Außer wenn man das Ziel verfolgt als Goldschürfer im Strommeer sein Glück zu versuchen, tendiert dieses Modell dazu anfällig auf politische Instabilität zu sein. Regulierungen wie die Teilnahme am Einspeisemanagement sind zu beachten, wenn nicht technisch dafür gesorgt werden kann, dass die Einspeisung auf 70% reduziert wird.
Bei einer Wirkleistungsbegrenzung wird sichergestellt, dass nicht mehr als eine festgelegte Menge Solarstrom in das Stromnetz eingespeist wird. Gemessen wird am Netzanschlusspunkt. (SMA-Sunny Blog)
Ein nachhaltiges Energie-Datenmanagement berücksichtigt die Regelungen, die immer nur die Wirkung nach Außen – zum Netz betreffen können.

Je nach Art des Betriebes unterscheidet sich der Anteil. Einflussfaktoren sind Schichtbetrieb, eingesetzte Maschinen oder auch die Möglichkeit Lasten im Tagesverlauf in bestimmte Bereiche zu verschieben.
Die Unabhängigkeit vom Strommarkt kann zwischen 10% und 90% liegen. Eine Bandbreite, die sich nur sinnvoll ermitteln lässt, wenn genügend Messwerte vorhanden sind. In modernen IT-Lösungen zum Managen von Energiedaten wird daher mit Werten im Untersekundenbereich gearbeitet - ein deutlicher Fortschritt zu den 15 Minutenwerten vergangener Tage. Die Analyse überwacht für jeden einzelnen Moment, welche Menge Strom selbst erzeugt wird - und wie viel dem Netz entnommen werden muss. Der Autarkiegrad beschreibt nicht nur eine physikalische Unabhängigkeit, sondern auch eine wirtschaftliche Selbständigkeit.


Unternehmen sind allerdings gut beraten, wenn die Energiedaten selbst vorgehalten werden und nicht an Dritte “outgesourced” werden. Einem Wirtschaftsprüfer würde man ja auch nicht die die Verwaltung des ERP-Systems überlassen. Bleiben die Daten im Unternehmen und sind dort auffindbar und nutzbar, so können Sie zur Produktionsplanung verwendet und machen zudem nicht Abhängig vom wirtschaftlichen Erfolg eines Anderen.

Je nach Art des Anschlusses sollte durch die Einführung eines Wechselrichters auch die entnommene Blindmehrarbeit neu berechnet werden. Die Blindmehrarbeit ist in den meisten Fällen die Menge, die den Wert von 50% der entnommenen Wirkarbeit (Strombezug) überschreitet. Kommen entsprechende Verbraucher zum Einsatz (Bsp: Schwingschleifer), so wird dieser Wert leicht überschritten.
Das wirtschaftliche Risiko als Stromabnehmer zu verringern, kann durch die Nutzung von Eigenstrom in Kombination mit einem umfassenden Energie-Datenmanagement erreicht werden. Allerdings handelt es sich bei jeder Handlungsoption um eine individuelle Lösung. Der Blog von Next-Kraftwerke weißt zum Beispiel darauf hin, dass der Zubau zu einer bestehenden Anlage vollständig anders zu behandeln ist, wie ein Neubau ohne vorhergehende Anlage.
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Autor: Thorsten Zoerner Thorsten Zoerner betreibt den Blog stromhaltig.de. Einen Großteil seiner Fachartikel veröffentlichen wir regelmäßig auch hier auf unserer Seite. Thorsten Zoerner ist Gründungsmitglied der Energieblogger. |
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