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Hintergrund: Stromausfälle in Deutschland und Europa
16.12.13 12:07 | Artikel: 956235 | News-Artikel (Red)Sobald sich die Blätter an den Bäumen verfärben und die kalte Jahreszeit vor der Tür steht, tauchen auch planmäßig, die von den großen Stromversorgern propagierten Stromausfälle in den Medien auf, die von den erneuerbaren Energien verschuldet werden sollen. Doch wie sieht es eigentlich mit den Stromausfällen in Deutschland und in Europa wirklich aus?
Zugegeben, ein Stromausfall hat schon etwas hässliches. Meist passiert es genau dann, wenn man es gar nicht brauchen kann. Doch wie lange ist eigentlich bei uns im Jahresschnitt der Strom weg? Und wie sieht es bei unseren Nachbarn aus? Ein paar Statistiken sollen einen kleinen Einblick geben.
Entwicklung Deutschland 2006 - 2012
Die Bundesnetzagentur erhebt regelmäßig die Daten zur Versorgungsqualität für die deutschen Stromanbieter. Die Elektrizitätsnetzbetreiber übermitteln der Bundesnetzagentur gemäß § 52 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) jährlich einen Bericht über die in ihrem Netz aufgetretenen Versorgungsunterbrechungen. Dieser Bericht enthält Zeitpunkt, Dauer, Ausmaß und Ursache der Versorgungsunterbrechungen. Die Agentur ermittelt aus diesen Meldungen den sog. SAIDI-Wert [1], der die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung je angeschlossenen Letztverbraucher innerhalb eines Kalenderjahres wiederspiegelt.
Das Diagramm zeigt die Länge der Versorgungsunterbrechung je Stromverbraucher in Deutschland in den Jahren 2006 bis 2012. Im Jahr 2012 musste jeder Verbaucher eine durchschnittliche Unterbrechung der Stromversorgung von knapp 16 Minuten hinnehmen.
Stromausfälle in Europa im Vergleich
Auch wenn die in Deutschland gefühlten Ausfallzeiten dem einen oder anderen gravierend erscheinen: Deutschland liegt im Bereich Versorgungssicherheit an der Spitze im Vergleich mit den europäischen Nachbarn. Nur Dänemark liegt auf einem ähnlich hohem Niveau. Alle anderen europäischen Nachbarn haben Ausfallzeiten, die teilweise schon bedenklich sind. Schlusslicht Finnland präsentiert sich mit 193 Minuten - also über 3 Strunden -, was knapp dem 13-fachen Wert von Deutschland entspricht.
Der Wert für Dänemark spricht übrigens für sich. Dänemark erzeugt schon über 40 Prozent des Energieverbrauchs über erneuerbare Energien und es kommt nicht zu nennenswerten Ausfällen.
Das Diagramm zeigt die durchschnittliche Unterbrechungsdauer der Stromversorgung im Jahr 2010 in ausgewählten europäischen Ländern. Im Jahr 2010 bezog der französische Stromkunde durchschnittlich eine Stunde und drei Minuten keinen Strom. Aktuellere Daten sind derzeit leider nciht verfügbar.
immer wieder diskutiert: Stromaustausch-Saldo
Immer wieder liest man in den Mainstream-Medien, dass wir in Deutschland kontinuierlich teuren Strom aus dem Ausland hinzukaufen müssen, um den eigenen Bedarf zu decken. Schaut man sich allerdings die Entwicklung des Stromaustauschsaldos an, so ist schnell erkennbar, dass deutscher Strom eher ein Exportschlager ist - mit steigender Tendenz. Hauptsächlich billig produzierter Braunkohlestrom wird gerne von den Energieversorgern im Ausland verkauft.
Das Diagramm zeigt den Stromaustauschsaldo zwischen 1990 bis 2012. Seit 2003 exportiert Deutschland in der Summe mehr Strom ins Ausland, als importiert wird.
Der Saldo ist übrigens nicht nur im Jahresmittel negativ. Auch jetzt im Winter überwiegt der Export, wie auf der Website der Agora Energiewende tagesgenau zu sehen ist.
[1]: SAIDI steht für "System Average Interruption Duration Index". Der SAIDIWert berücksichtigt weder geplante Unterbrechungen noch Unterbrechungen aufgrund höherer Gewalt, wie etwa Naturkatastrophen. In die Berechnung fließen nur ungeplante Unterbrechungen ein, die auf atmosphärische Einwirkungen, auf Einwirkungen Dritter, auf Rückwirkungen aus anderen Netzen oder auf andere Störungen im Bereich des Netzbetreibers zurückzuführen sind. Zudem werden nur Unterbrechungen erfasst, die mindestens 3 Minuten dauern.
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Autor: Björn-Lars Kuhn
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