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EPEXSpot - Gegenüber vom Hard Rock Cafe kommt der Ökostrom unter den Hammer
24.02.15 09:45 | Artikel: 962415 | News-Artikel (Red)Ein unscheinbarer Eingang, ohne erkennbares Firmenschild, im Herzen von Paris führt an den Handelsplatz für Strom aus Windkraft und Solarenergie.
Wer mit seiner eigenen Anlage eine Einspeisevergütung bekommt, kann sicher sein, dass auch seine Stromerzeugung hier gehandelt wird.
Gestern Abend durfte blog.stromhaltig auf Einladung des Pressesprechers die Räumlichkeiten besuchen. Einen Blick in den Handelsraum werfen, aber vor allem die Fragen stellen, die man nicht per Mail stellen kann. Dialog mit zum Verstehen, anstelle Thesen aufstellen, wie es an anderer Stelle in der Welt geschieht.
Die kleinste handelbare Losgröße sind 0,1 MWh (100 KWh), eine Strommenge die bereits durch einen Straßenzug erfüllt wird. Gehandelt wird für Deutschland untertägig im 15-Minuten-Block – in Frankreich übrigens in 30-Minuten-Blöcken. Der Spotmarkt, für den der EEX Ableger EPEXSpot zuständig ist, hat die Brücke zwischen den Ländern zu schlagen.
Fokussiert man in Deutschland gerne auf ein nationales Handelsproblem mit Ökostrom, so bekommt man 300km von der Landesgrenze entfernt eher ein Gespür von einer europäischen Integrationsaufgabe. Zu unterschiedlich sind die Ausgangssituationen der einzelnen Spotmärkte.
Einige Stunden vor dem Kaffee ging es mit Tempo 310 nach Paris. Angetrieben von 73,3% Atomstrom, aber auch 13,7% Wasserkraft (Quelle). Größer könnte der Unterschied zu Deutschland nicht sein. Sorgen hierzulande der Wind und Sonnenstrom zu einem eher ruhigen Kursverlauf, so gibt es am Spotmarkt in Frankreich hektische Ausschläge, mit oft gegenläufigem Trend zu Deutschland. Strom aus Atomkraftwerken findet man an einer Spotbörse nur selten.
Mit Hinblick auf den Hybridstrommarkt stellt sich natürlich auch die Frage, wie sich die EPEXSpot zum Strommarkt der Zukunft stellt. Wahrscheinlich wird es eine Einreichung zum Grünbuch geben, die eine Optimierung des bestehenden Energy-Only-Marktes favorisiert.
Zumindest mir war vor dem Gespräch nicht bewusst, wie wenige Händler eigentlich an der Strombörse Handel betreiben. Hinter jedem Börsengeschäft steht eine individuelle Entscheidung, welche entweder richtig – oder falsch – sein kann. Die Auswirkungen einer einzelnen Fehlprognose ist dann kein Problem, wenn diese in der Masse von richtigen Entscheidungen untergeht.
Wie auch aus der Einreichung zum Grünbuch des Übertragungsnetzbetreibers Tennet zu lesen ist, funktioniert Versorgungssicherheit, wenn von der Börse entsprechende Verknappungssignale über den Preis gesendet werden können. Schade, wenn einige Designvorschläge zum Strommarkt eine absichtliche Empfangsstörung für Marktsignale vorsehen.
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Autor: Thorsten Zoerner Thorsten Zoerner betreibt den Blog stromhaltig.de. Einen Großteil seiner Fachartikel veröffentlichen wir regelmäßig auch hier auf unserer Seite. Thorsten Zoerner ist Gründungsmitglied der Energieblogger. |
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